Sooo, ich wollte mal wieder mit machen beim Wettekochen – das Thema hat dieses mal Bushcooks Kitchen vorgegeben: alte Schätzchen. Alte Kochbücher, wobei es meine Einschätzung sein sollte, was denn ein altes Kochbuch ist.
Und so habe ich mich dazu entschieden, mein zweitältestes Kochbuch zu bemühen. Nun habe ich zwar Kochbücher, die älter sind – wahlweise tatsächlich oder als Reprint – aber das hier ist mit am längsten in meinem Besitz. Geschenkt bekommen habe ich es damals von einer meiner Tanten als klar wurde, dass ich gern backe. Das muss inzwischen auch schon rund 20 Jahre her sein… Jedenfalls ist das Buch von 1992 und ich meine, dass ich es in dem Jahr auch geschenkt bekommen habe. Ich mag das Backbuch und jahrelang habe ich daraus immer wieder den gedeckten Apfelkuchen gemacht – den ich inzwischen soweit abgewandelt und mit anderen Rezepten verheiratet habe, dass es nur noch wenig mit dem Original gemein hat.
Wobei ich dieses Mal mich an ein anderes Rezept machen will, eines das ich zwar auch schon daraus gebacken habe, aber längst nicht so häufig und auch schon jahrelang nicht mehr. Ich esse gern ein wenig Kuchen am Nachmittag (Überraschung!) und habe so am Wochenende einen Kuchen gemacht, der nur besser wird, wenn er ein paar Tage Zeit zum Durchziehen hat, weil ich ihn gern am Nachmittag im Büro essen wollte. Praktischerweise gibt es in der Schweiz ja das Zvieri, was leider in meinem Büro nicht praktiziert wird, weil es praktisch nur aus Deutschen besteht. Man kann ja nicht alles haben. Jedenfalls: schöner Kuchen, der perfekt in winterliches Wetter passt und bei Gelegenheit auch in einen Glühweinkuchen verwandelt werden kann, wenn man die Äpfel durch einen Viertelliter Rotwein ersetzt. Passt ooch.
Apfel-Gewürzkuchen
25 cm Kastenform
125 g Butter, weich
125 g Rohrohrzucker (oder 150 g heller Honig)
2 Eier
1 Prise Salz
1 Vanilleschote, Mark ausgekratzt
1 EL Zimt, gemahlen
1 TL Nelke, gemahlen
1/2 TL Muskatblüte, gemahlen
2 EL Kakaopulver
125 g Mandeln, gemahlen
200 g Mehl (bei mir Kuchenmehlmischung aus Weizen und Dinkel)
3 TL Backpulver
2 EL Rum (Sahne geht auch)
350 g Äpfel, geschält, entkernt und in 3mm Scheiben
Kastenform fetten und mehlen.
Butter und Zucker schaumig rühren. Eier einzeln dazu geben und 1-2 Minuten weiterrühren. Salz, Gewürze und Kakao unterrühren. Mandeln, Mehl und Rum portionsweise unterrühren. Den Teig 1/4 Stunde quellen lassen. Ofen auf 190° vorheizen (175° wenn es ein Umluftofen ist).
In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, entkernen und am einfachsten mit einem Hobel in 3mm Scheiben schneiden. Äpfel unter den Teig rühren – er sollte schwer reißend vom Löffel gleiten, ggf. noch ein wenig Rum nachgeben. In den Ofen schieben und 1 Stunde backen. Ich rate dazu, bereits nach 50 Minuten den Kuchen zu testen – bei mir war er dann schon fertig.
Kuchen schmeckt sofort. Am besten mit Honigsahne. Und wird vom Durchziehen für ein paar Tage noch ein wenig besser.
Freude für die ganze Woche.
Oh, das klingt fein mit den Äpfeln. Sollte ich nachbacken. (äh, wann? Egal.) Und das Wort Zvieri ist mir zwar neu, gefällt mir aber außerordentlich gut (sowohl Wort als auch der Inhalt). Kannte bis her nur “znüni”. Sehr praktische Wortbildung!!
Nüsschen! Wird davon noch was übrig sein wenn ich heimkomme vom büro?
Das alte Schätzchen schaut ja wirklich heißgeliebt aus .
So ein schönes Stück Kuchen im Kerzenlicht, das würde mir jetzt auch gefallen. Danke Dir für den schönen Beitrag.
@ la grosse mere: Mich irritiert dabei immer, dass es das zum Zvieri oder zum Znüni oder so ist. Da ist schon ein ‘zum’ drin, warum doppelt ihr das?
Und ja, nachmachen durchaus zu empfehlen.
@ groefaz de la cuisine: ja, ich denke, dass noch was da sein wird & hoffe, dass er dann auch noch lecker ist.
@ bushcook: gern doch, bei so einem schönen Thema.
Gewürzkuchen passt gut um diese Jahreszeit. Der Anschnitt sieht auch sehr gut aus. Saftig und lecker. Kann ich mir gut zum Nachmittagstee vorstellen.
Liebe Grüße
Anna
Wunderbare Idee, dieser Kuchen! Genau danach habe ich gesucht, um so etwas nächste Woche zum Arbeitsanfang für die lieben Kollegen mitzubringen.